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Vielleicht ja mehr für meine eigene Erinnerung vier nette Episoden ...




Direkt
Ein wunderschöner Frühlingstag, nach einem psychischen Tief genau das richtige ... einen Café au lait in meinem Lieblingsszenecafé um die Ecke. Sonnenstrahlen lösen wohl doch eine Art Glücksgefühl aus, das einer gewissen Unbeschwertheit Raum gibt ...

Auf dem Weg zurück stehe ich an einer Fussgängerampel und warte auf "grün", als neben mir plötzlich eine Frau steht. Ihre blonde Löwenmähne glitzert in der Sonne und fast automatisch kommt die folgende Bemerkung von mir: "Geile Frisur" Sie sieht mich an und sagt: "Arschloch"



Sprengstoff
Meine Lieblingsfarbe [auch wenn es keine Farbe ist :-)] ist schwarz - knöchelhohe schwarze Turnschuhe (ähnlich Springerstiefeln) und 3 mm kurze Haare, 9 beringte Finger etc. sorgen in aller Regel schonmal dafür, dass der Passant, der nichts von Augen-Blicken hält oder es gar nicht kann, mich als NeoNazi einstuft. So wird beispielsweise mein Sohn (10) von Frauen mittleren Alters gerne mitleidvoll angesehen - frei nach dem Motto: "Armes Kind wer so einen Vater hat" - aber genug des Outings ...

Unsere Hochhausstadtrandsiedlung verfügt über riessige abschliessbare Müllcontainer, die fernab des Hauses stehen. Also trägt man seinen (getrennten) Müll irgendwann in grossen Mengen Richtung Müllcontainer. In unserem Falle ist das immer ein ausgedienter Wäschekorb - lässt sich bequem tragen ...

Am Container angekommen, den Korb zwischen Container und Oberschenkel eingeklemmt, mache ich mir am Schloss zu schaffen. Endlich offen das Teil und ich setze gerade an, den Inhalt des Korbes hineinzuschütten, als mich jemand am rechten Arm rüttelt. Neben mir (T) steht ein alter Mann (OM), nicht sehr gross und es entsteht folgender Dialog:

OM: Was ist denn in dem Korb drin?

T: Müll - was sonst!

OM: So wie Du aussiehst, ist da bestimmt Sprengstoff drin! Zeig mal her!

T: Das geht Sie nichts an

OM: Da ist bestimmt Sprengstoff drin!

T: Alter Mann - es gibt zwei Möglichkeiten, Du lässt mich sofort los oder ...

Weiter komme ich nicht. Vom oberen Fussweg her höre ich schnelle Schritte und ein Mädchen kommt über die Strasse gerannt. Mit den Worten: "Opa, Du weisst doch, dass Du nicht allein aus dem Haus gehen darfst!" hängt sie ihren Opa ein und bringt ihn nach Hause ...



Schubladen
Eines schönen Abends komme ich von Freunden zurück und entlang der Strasse gibt es wie immer keinen einzigen Parkplatz. Ich fahre also mein Auto auf den weiter weg gelegenen Schulparkplatz. Im Auto werkelt gerade die 200 Watt Endstufe, die ich von einem Freund bis auf weiteres ausge- liehen bekommen habe - Techno eben :-) Ich setze also zurück, sehe die monströse Laterne nicht, und setze meinen Wagen mit der Beifahrertür hinten an den Laternenmast. Da ich zugegebenermassen wegen der lauten Tiefbässe nichtmal den Aufprall gehört habe, ich trinke seit Jahren keinen Alkohol mehr :-), drückt sich der Laternenmast erst auf den Mittelholm und dann in die Beifahrertür vorne. Schöne Bescherung. Ich steige aus, umrunde das Fahrzeug, sehe mir den Schaden an. Passanten laufen zusammen - ich trete einmal volle Granante an die beschädigte Tür, einige Jugendliche kommen auf mich zu und wollen mich beruhigen. Als sie sehen, dass ich lache, kommt der Spruch: "So kommts wenn man zuviel säuft!" Wie leicht man doch in eine Schublade gesteckt wird - sogar von Jugendlichen ...



Schnittlauch
Hey - heute ist Donnerstag - ich wollte ja noch rüber nach Wiesloch fahren und meinen besten Freund besuchen. Ab ins Auto - das Handy nicht vergessen und los gehts. Zwei Strassen weiter ist die Fahrt bereits vorbei, denn ich werde von einer Polizeistreife angehalten. Folgender Dialog ergibt sich - zwangslaüfig -

P: "Guten Abend - Ihre Papiere bitte!"

W: "Hier bitte!"

P: "Steigen Sie mal bitte aus dem Fahrzeug aus!"

W: "Warum?"

P: "Steigen Sie bitte aus!"

W: ohne Worte

P: "Was liegt da bitte auf dem Beifahrersitz?"

W: "Das ist mein Handy"

P: "Woher haben Sie das?"

W: "Nun ich bin in den Laden und habe mir eines gekauft"

P: "Und woher sollen wir wissen, dass das wirklich ihr Handy ist?"

W: "Unterstellen Sie, dass ich das Handy gestohlen habe?"

P: "Woher sollen wir wissen ..."

W: "Hier meine Karte - rufen Sie einfach die Nummer an - wenn es klingelt dann ist es wohl mein Handy oder?"

P: "Steigen Sie bitte ein und betätigen Sie den Blinker, erst links, dann rechts ... Fernlicht ... "

Ob es gute Gründe für die richterliche Entscheidung gibt, dass folgende Frage ohne Strafverfolgung bleibt:

"Was ist aussen grün und innen hohl? Schnittlauch!"



   † ad noctem †
      Daywalker      02./03.1997



Borderliner

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